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Fliegerfest Schwäbisch Hall 2019 – Tausende staunen über Flugshows oder heben selbst ab

Zum 90-jährigen Jubiläum des Luftsports in Schwäbisch Hall sind die Flugzeuge vergangener Epochen die Hauptattraktion.

Eine regelrechte Völkerwanderung ist gestern Nachmittag im Haller Osten im Gange. Zu Fuß oder auf Fahrrädern pilgern Männer, Frauen und Kinder mitten auf der Tüngentaler Straße zwischen Ostumfahrung und Altenhausen zum Flugplatz Weckrieden. Wer mit dem Auto zum Fliegerfest möchte, kommt auf den letzten paar Hundert Metern nur im Schritttempo vorwärts. Der Blick über die Fahrzeugmassen auf der zum Parkplatz umfunktionierten Wiese am westlichen Altenhausener Dorfrand verrät, dass mehrere Tausend Besucher zum Fest gekommen sind.

Fliegende Dinosaurier 

Weil der Luftsportverband Schwäbisch Hall sein 90-jähriges Bestehen und das 25-jährige des Würth-Airports feiern möchte, stehen die Luftfahrzeuge früherer Epochen besonders im Fokus. Eine gelbe Curtiss Robin J1, exakt genauso alt wie der Haller Luftsportverband, zieht viele Blicke auf sich.

Direkt daneben parkt eine aus dem Ersten Weltkrieg bekannte „fliegende Kiste“, der  Nachbau einer Fokker E III. Mutige Besucher können mit dem 50er-Jahre-Militärflieger Max Holste MH 1521 Broussard oder mit einem Hubschrauber zu Rundflügen starten. Der Preis von 50 Euro scheint keineswegs abzuschrecken – bereits um kurz vor 14 Uhr waren mehr als die Hälfte der rund 120 Rundflüge verkauft.

Auch die kleineren Sparten des Luftsportverbands stehen im Rampenlicht. „Heute ist eine tolle Gelegenheit, uns vor so großem Publikum zu präsentieren“, sagt Christoph Wankmüller, Vorstandsmitglied des Haller Drachenflugvereins HGC Einkorn.Soeben nimmt sein Vereinskollege Bernd Mezger mit seinem motorisierten Drachen den Hängegleiter von Theo Baumann ins Schlepptau. In luftiger Höhe koppelt sich Baumann ab und segelt elegant zu Boden. „Der Flug fiel kürzer als geplant aus“, sagt Wankmüller. Die Bedingungen seien wegen des böigen Windes nicht einfach gewesen.

Militärtrainer aus Schwäbisch Hall

Anschließend analysiert Moderator Hans-Dieter Schlipf die Flüge pfeilschneller Fanjets, auf denen beim Militär Piloten ausgebildet werden. Rauschen die Düsenflugzeuge dicht über der Landebahn des Weckriedener Flugplatzes hinweg, bittet Schlipf die Zuschauer, einige Meter mehr Sicherheitsabstand zu halten.

Passend zur Historie der früheren militärischen Nutzung des Haller Flugplatzes hat sich auch ein ehemaliger Kampfhubschrauber beim Fliegerfest eingefunden. Die Bell UH1D ist bereits 50 Jahre alt und tut noch immer ihren Dienst – allerdings als Rettungshubschrauber der SAR-Gruppe der Bundeswehr in Niederstetten. „Leider wird er demnächst ausgemustert, weil er zivile Regularien nicht mehr erfüllt“, sagt Pilot Stefan Reichl. Viele Besucher nutzen die Chance, sich die Ausstattung der geschichtsträchtigen Bell anzuschauen.

Am Rande der Flugshows haben die vielen Dutzend Organisatoren und Helfer weitere Attraktionen auf die Beine gestellt. Ein auf der Seite liegender Heißluftballon wird durch den von einem riesigen Ventilator erzeugten Luftzug aufgebläht und somit begehbar. Kinder toben sich an einer Bungee-Jump-Station aus oder fahren Karussell.

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